Garner Hotel, Hamburg

Modulbau für Hotels: Mit Modulbauweise will Novum Hospitality die Expansion beschleunigen. In der Usedomstraße in Wandsbek Hamburg soll bis Herbst 2026 das "Garner Hotel Hamburg East" entstehen, ein Hotelneubau in Holzmodulbauweise.

Das neue Haus wird über 245 Zimmer verfügen und ist Teil der Expansionsbestrebungen der Novum Hospitality. Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre will der Hotelbetreiber insgesamt rund 2.000 bis 2.500 Zimmer mit bis zu zehn Hotelprojekten realisieren. Die Projekte werden in strategischer Partnerschaft mit der InterContinental Hotels Group (IHG) umgesetzt.

Das Garner in der Usedomstraße ist das zweite Objekt, das in Holzmodulbauweise für Novum Hospitality errichtet wird. Später soll das ‚Midscale‘-Haus über die IHG-Marke betrieben werden. Projektentwickler ist die Aquila Eco Construction.

Interview zum Projekt: Schneller expandieren: Hotelbau mit Holzmodulen

Wie man mit hochwertigen Holzmodulen moderne Hotelgebäude realisieren kann, erläutert David Etmenan, Geschäftsführer und Eigentümer des Hotelbetreibers Novum Hospitality.
© NOVUM Hospitality
Garner Hotel Hamburg East mit Modulen und Fassaden aus Fichtenholz

Herr Etmenan, Sie wollen in den nächsten fünf bis zehn Jahren etwa 10 Hotelneubauten mit insgesamt 2.000 bis 2.500 Zimmern in Holzmodulbauweise errichten. Weshalb mit Modulen?

Für uns stellt die Holzmodulbauweise eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung dar. Die häufig niedrigeren Betriebskosten sowie die vergleichsweise schnelle Markteinführung können eventuell sich ergebende höhere Anfangspreise zumeist effektiv ausgleichen – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Wie hoch liegen denn die Kosten eines Hotel-Modulbaus im Vergleich zu anderen Bauweisen?

Grundsätzlich können die Kosten für die Holzmodulbauweise im Vergleich zur klassischen Bauweise zunächst natürlich etwas höher ausfallen. Das liegt unter anderem an den speziellen Materialien und der Vorfertigung der Module.  Schätzungsweise kann der Preis für den Modulbau etwa zehn bis maximal 20 Prozent über den Kosten einer klassischen Konstruktion liegen, je nach Ausstattung und Komplexität des Projekts. Die Rentabilität hängt außerdem stark von der Projektgröße sowie von Faktoren wie Standortbedingungen, Materialverfügbarkeit und Bauzeit ab.

Für Sie rechnet es sich also trotz der teils höheren Anfangsinvestition?

Ja, denn der Holzmodulbau bietet einige Vorteile, die sich langfristig positiv auf die Rentabilität auswirken: zum Beispiel kürzere Bauzeiten, eine höhere Planbarkeit und geringere Baukosten im laufenden Betrieb aufgrund der präzisen Fertigung. Diese Effizienzgewinne und die schnelle Fertigstellung ermöglichen eine frühere Inbetriebnahme und damit eine schnellere Amortisation der Investition. Auch die Flexibilität der Modulbauweise bei möglichen Erweiterungen oder Umbauten spielt dabei eine Rolle.

Arbeiten Sie mit Standardmodulen oder werden diese für Sie entwickelt und hergestellt?

Für unser erstes gemeinsames Projekt mit NXTBAU, das Holiday Inn – the niu Flux in Passau, das im März eröffnen wird, wurde für uns ein Modul entwickelt und hergestellt. Dieses dient als Grundlage für unsere weiteren Projekte wie zum Beispiel für das Garner Hotel Hamburg East in der Usedomstraße.

Aus welcher Holzart bestehen die Module? 

Die Module und ihre Fassaden bestehen aus Fichtenholz. 

Und welche Einrichtungsbestandteile werden mitgeliefert?

Mitgeliefert werden im Bereich der Zimmer sämtliche Einrichtungsbestandteile inklusive der Wand-, Boden- und Deckenverkleidungen. Zudem gehören alle festen FF&E-Möbel dazu, wie beispielsweise das Bettkopfteil, der Schrank und das Schreibtischelement. Auch das Badezimmer wird komplett fertig geliefert, sodass sämtliche notwendigen Komponenten bereits enthalten sind.

Welche Anforderungen sind beim Holzmodulbau umzusetzen?

Auch bei Projekten in Holzmodulbauweise müssen in Deutschland strenge bauliche Anforderungen erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel Brandschutzvorgaben wie Schutzwände und -decken, Schallschutz für eine gute Akustik zwischen den Modulen sowie Wärmeschutz nach den geltenden Vorgaben. Die Statik und Tragfähigkeit der Holzstruktur müssen ebenfalls sichergestellt werden, insbesondere bei mehrgeschossigen Gebäuden.

Und diese Vorgaben werden über die Module bereits erfüllt?

Ja. Darüber hinaus sind beispielsweise auch Anforderungen zur Barrierefreiheit, zum Feuchtigkeitsschutz sowie die lokalen Bauvorschriften und Genehmigungsprozesse zu berücksichtigen.

Was liefern die Module an technischer Ausrüstung, was muss hinzukommen?

Die benötigten Leitungen bzw. Verkabelungen sind bereits in den Modulen verbaut, sodass nur noch Steckdosen hinzugefügt werden müssen.

Welche Leistungen mussten Sie für das Projekt ausschreiben?

Bis auf Gast- und Badezimmer, die in Modulbauweise hergestellt werden, mussten wir dieselben Leistungen ausschreiben, wie für konventionell errichtete Hotels. Dazu zählt neben allgemeinen Bauarbeiten und der Installation der technischen Infrastruktur zum Beispiel auch der Innenausbau.

Wann starten Ihre nächsten Modulbauprojekte?

Wir befinden uns aktuell in den „letzten Zügen“ der Fertigstellung unseres zweiten Hotelprojekts in Holzmodulbauweise: Das Holiday Inn – the niu Flux in Passau soll im März eröffnen. Den Anfang machte unser Holiday Inn – the niu Hide in Berlin, das als erstes modular errichtetes Hotel auf dem Dach eines Einkaufszentrums seit 2019 Gäste empfängt. Das Projekt in der Hamburger Usedomstraße, das seine Türen unter dem Namen Garner Hotel Hamburg East öffnen wird, ist das nächste Holzmodulprojekt in unserer Pipeline. Gäste können dort voraussichtlich ab Herbst 2026 einchecken.

 

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Projektdaten

  • Adresse: Usedomstraße 1-5, 22047 Hamburg
  • Grundstücksgröße: 2.974 m²
  • Projektentwickler: AQUILLA Eco Construction
  • Mieter: NOVUM Hospitality
  • GU/Projektsteuerung: NXTBAU
  • Innenarchitekt: PTL (Plan-Team-Lohoff), NOVUM Hospitality
  • Gebäudekomplex: einteiliges Gebäudeensemble
  • Anzahl Einheiten: 245 Zimmer
  • Gesamt-NGF:  12.174,74 m²
  • Geschosse: fünf
  • Stellplätze: 123
  • Besonderheiten Objekte: Holzmodulbau
  • Zertifizierung: GreenSign + DGNB-Zertifizierung angestrebt
  • Nachhaltigkeit: Holzmodulbau
  • Fertigstellung: voraussichtlich im Herbst 2026
Standort: Usedomstraße 1-5, 22047 Hamburg

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