GdW-Projekt: Geförderter Wohnraum in Kernen

Ein GdW-Projekt für geförderten Wohnungsbau entstand in Kernen im Remstal, Baden-Württemberg. Die Häuser sind modular in Holzbauweise errichtet. Neben einer stark vergünstigten Miete mit Wohnberechtigungsschein hat die Gemeinde einen Teil der Einheiten für einen Quadratmeterpreis von 12,50 Euro angemietet. Die Gesamtinvestition liegt bei 6,9 Millionen Euro. Wie das Projekt entstanden ist und zu welchen Bedingungen, haben wir Steffen Krahn, Geschäftsführer der Kreisbaugesellschaft Waiblingen, gefragt.
Steffen Krahn
©Kreisbaugruppe
Steffen Krahn ist der Geschäftsführer und stv. Vorsitzender der Geschäftsführung der Kreisbaugesellschaft Waiblingen mbH

Wie kam das Projekt zustande?

Während der Hochphase der Flüchtlingszuweisungen hat sich die Gemeinde Kernen mit verschiedenen Standorten für die Unterbringung von Geflüchteten befasst. Letztendlich hat sich die Gemeinde für dieses Grundstück entschieden und das entsprechende Baurecht geschaffen. Ziel war es, eine Nutzung und Bebauung mit Flüchtlingsunterkünften im Rahmen der Anschlussunterbringung zu schaffen. Die Kreisbaugruppe wurde als Partner für die Umsetzung dieser Unterkunft gewählt.

Wie haben Sie das Grundstück erworben?

Die Kreisbaugruppe erhält das Grundstück im Erbbaurecht mit der Gemeinde als Grundstückseigentümer. Im Gegenzug hat die Gemeinde ein Vorschlagsrecht für 24 Wohneinheiten, die restlichen 12 Wohneinheiten sind direkt von der Gemeinde zur Anschlussunterbringung angemietet. Die Baugenehmigung ist im Dezember 2018 erteilt worden, sodass die Bauarbeiten im März/April 2020 beginnen konnten.

Weshalb haben Sie sich für diesen Gebäudetyp entschieden?

Wir haben bereits in einem Erstobjekt in Winnenden gute Erfahrungen mit Holzmodulbauten gesammelt. Das modulare Wohnungsbaukonzept bietet viele Vorteile wie etwa kompakte Wohnflächen – und dadurch geringen Flächenverbrauch, außerdem großen Wohnkomfort und hohe energetische Qualität. Hinzu kommt der geringe Koordinationsaufwand bei der Errichtung durch die vorgefertigten Module.

In welcher Zeit wurden Planungs- und Bauphase umgesetzt?

Vom Baugesuch bis zur Baugenehmigung ungefähr 10 Monate und wir hatten eine Bauphase von ca. 6 Monaten.

Um welche Art Serienbauteile oder Module handelt es sich?

Es handelt sich um komplett fertiggestellte Holzmodule, also inklusive Fenster, Türen, Innenausstattung wie Fliesen oder Böden. Sie wurden per Tieflader angeliefert und dann aufeinandergesetzt.

Was war bei der Montage zu beachten?

Vor allem die passgenaue Ausrichtung der Module auf die Versorgungstechnik, beispielsweise auf die Anschlussleitungen von Wasser und Abwasser.

Welches Fazit ziehen Sie für Ihren Arbeits- oder Fachbereich aus dem Bauvorhaben?

Durch den hohen Grad der Vorfertigung waren die sehr kurze Bauphase und eine witterungsunabhängige Herstellung möglich. Im Ergebnis haben wir so – ohne viel Aufwand – eine hervorragende Bau- und Wohnqualität mit KfW-55-Standard bei einem zugleich geringen Flächenverbrauch geschaffen.

Mit Holzbau-Modulen ist das Wohnprojekt „Am Weihergraben“ in Kernen-Rommelshausen bei Stuttgart umgesetzt. Dabei entstanden Wohnungen zwischen 40 und 54 m². Grundlage war der GdW-Rahmenvertrag, Bauherr die Kreisbaugesellschaft Waiblingen. Das Produktkonzept stammt von AH Aktiv-Haus GmbH und Werner Sobek AG….