Diskutiert wurde aus unterschiedlichen Perspektiven, vonseiten des GU über den Projektentwickler bis zur finanzierenden Bank. Am Panel nahmen teil:
- Roswitha Loibl (Moderation),
- Marcus Becker (Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH),
- Marc Bonner (pbb Deutsche Pfandbriefbank AG),
- Rainer M. Schäfer (STRABAG Real Estate GmbH),
- Jens Quade (Ed. Züblin AG) und
- Martin Löcker (UBM Development AG).
Der Baubranche fehlen Ressourcen
Wenn Baukosten zu einer „Wette auf die Zukunft“ werden, weil sie sich schon in der Zeit bis zum Baustart deutlich verteuert haben, ist das für alle Beteiligten ein Problem. Die Gründe dafür sah die Runde in erster Linie in der Ressourcenverknappung – immer weniger Personal sowie Probleme, überhaupt einen GU für das nächste Bauvorhaben zu finden – aber auch bei den stetig steigenden Nebenkosten und der langen Dauer von Baugenehmigungen, die nicht selten erst nach 2-3 Jahren erteilt werden und das kalkulierte Budget hinfällig werden lassen.
Die in der Praxis üblichen Lösungsansätze sind bei den Betroffenen unterschiedlich gewichtet. So setzt die Bank vor allem auf eine genaue Marktbeobachtung und erwartet angemessene Puffer in der Projektkalkulation, GU und Entwickler lassen sich auf eine engere Zusammenarbeit und Risikoteilung ein. Die größte Schwierigkeit, insbesondere für GU und Nachunternehmer, besteht derzeit im Recruiting.
Bauen ist partnerschaftlicher geworden
Dennoch sei der Ressourcenproblematik auch ein positiver Effekt abzugewinnen, denn das Bauen sei damit für alle Beteiligten partnerschaftlicher geworden, man begegne sich mehr auf Augenhöhe. Werden die Interessen der Nachunternehmer berücksichtigt, sei erfolgreiches Bauen weiterhin möglich. Dazu zählten Planungssicherheit beim Personal und in der Auftragsbearbeitung sowie eine frühzeitige Einbindung und Kenntnis der jeweiligen Konstellation im Bauprojekt. Für die Zukunft stehen aus Sicht der Diskutanten weitere Kostensteigerungen bevor, insbesondere da sich das Personalproblem massiv ver- schärfen werde. Um diesen Anforderungen zu begegnen, werden drei Aspekte hervorgehoben: Mitarbeiter gemäß den neuen Anforderungen auszuwählen und „zu pflegen“ sowie den Nachwuchs offensiv anzusprechen und dabei für eine gute Ausbildung zu sorgen.